30.10.2024

Schreinerinnung paradiert vor 120.000 Schaulustigen

Erntedankfestzug Fürth: Schreiner traditionsbewusst & freigiebig – „Hurra, die Schreiner sind da!“

Fürth (pr) – Wenn es um ihre Sache geht, lassen sich Handwerker auch von dunklen Wolken und kühlen Temperaturen nicht abschrecken: Vier Fürther Innungen, darunter die Schreinerinnung Mittelfranken-Mitte, beteiligten sich heuer am traditionellen Erntedank-Festzug und holten sich von 120.000 begeisterten Zuschauern am Straßenrand ihren wohlverdienten Applaus ab. Obermeister Claus Fleischmann freute sich über den gelungenen Auftritt, der zum 20. Mal vom Bayerischen Fernsehen eineinhalb Stunden lang live übertragen wurde: „Das ist das eine große und kostengünstige Imagewerbung für das Schreinerhandwerk.“

 

Für Aufsehen sorgte die Schreiner-Innung mit ihrem imposanten Festwagen in Form eines überdimensionalen Hobels, gezogen von einem Pferdegespann. Gut 35 Innungsmitglieder und Angehörige bildeten die durch leuchtend orangefarbene T-Shirts oder Halstücher erkennbare Fußgruppe. Ihr trug stv. Obermeister Max Boss die Zunftfahne voran; zwei große Innungswürfel auf Fahrrädern folgten als weiterer Blickfang. Ein historisches Gegenstück zu dieser „Lieferung Anno 2024“ war eine festlich geschmückte hölzerne Schubkarre zur „Lieferung Anno 1910“, die Innungs-Lehrlingswart Hubert Fischer schob. Die Innung zählt heute stolze 70 Betriebe und über 300 Lehrlinge in drei Ausbildungsjahren. Da einige sich danach weiterbilden, studieren (z.B. Gestaltung oder Innenarchitektur) und so dem Handwerk verloren gehen, wirbt man weiter um fähigen Nachwuchs. Das taten die Schreiner lautstark: „Hurra, Hurra – die Schreiner sind da!“ skandierten sie während des Umzugs. Die Breitenwirkung solcher Auftritte als Werbung für Handwerksberufe sei nicht zu überbieten, hieß es.

 

Die Resonanz stimmte überall – zahllose Kunden am Straßenrand suchten „ihre“ Handwerkerfamilie und winkten ihr begeistert zu. Bei all dem befand man sich in guter Gesellschaft: 92 Gruppen, Kapellen und Spielmannszüge mit zusammen ca. 3000 Teilnehmern paradierten quer durch die Stadt. Das Großereignis wurde 1817 erstmals durchgeführt und ist mit der Kärwa Teil des „immateriellen Weltkulturerbes“. Fürths OB Dr. Thomas Jung, der in einer Kutsche zur Ehrentribüne führ, und tausende Fernsehzuschauer waren Zeuge dieses Galaauftritts des Handwerks.

 

Fotos: PR


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