26.11.2024

Kreativ im Schreinerhandwerk statt nur Internet-Infos

Fürth (pr) – Was ist drin in der Bratwurst oder im Weihnachtsplätzchen?

Flankiert von Bürgermeister Markus Braun (l.) und Landrat Bernd Obst (r.): Die Achtklässler Denis und Ana servierten den Berufsschullehrkräften und prominenten Gästen der Fokustage leckere Bratwürste und knusprige Brötchen aus eigener Herstellung. Fotos: PR

Nageln, Hobeln und Leimen: Peter Reim (l.) leitete Nele, Sebastian und Michail (v.r.) in den Fertigkeiten des Schreinerhandwerks an. Fotos: PR

Kreativ im Schreinerhandwerk statt nur Internet-Infos

Fürth (pr) – Was ist drin in der Bratwurst oder im Weihnachtsplätzchen? Wer denkt sich eigentlich die Fliesenmuster im heimischen Bad aus? Wie gestaltet man moderne Hochsteckfrisuren? Und was muss man tun, um Holzteile bruchsicher zu verbinden? Spannenden Fragen wie diesen gingen über 75 Achtklässler aus Stadt und Landkreis Fürth selbst auf den Grund. Bei „Fokustagen“ in den Werkstätten der Berufsschulen 1 und 3 sowie bei Praktika in Betrieben holten sie sich Praxiswissen und Einblicke in den Arbeitsalltag in vielen Ausbildungsberufen des Handwerks.  Seit 2015 gibt es die von der Kreishandwerkerschaft Fürth und dem Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT organisierten Fokustage – mit ständig wachsender Zahl an „Schnupperangeboten“. Ziel: Schüler, die kurz vor der Berufswahl stehen, sollen Berufe praktisch erleben, statt sich nur passiv zu informieren. Das bringt eine Annäherung an einen Beruf viel mehr als nur trockene Internet-Infos. So waren SchülerInnen auch bei den Schreinern in der Berufsschule: Der Holzbearbeitungsberuf gilt als sehr attraktiv. Fachlehrer Peter Reim stellte neun interessierten Schülern Absolventen eines Berufsgrundbildungsjahres als „Mentoren“ zur Seite und vermittelte eine ganze Bandbreite an Tätigkeiten: Leisten nageln, einen langen Spahn hobeln, Kreuzüberplattungen und Fingerzinken herstellen und als krönenden Abschluss eine hölzerne Bleistiftbox aus vorgefertigten Teilen verleimen. Letztere durften die Schüler als Erinnerung nach Hause mitnehmen.

Die Organisatoren und Verantwortlichen zeigten sich zum Abschluss zufrieden mit der neunten Auflage der Fokustage. Zum Abschluß der Praxiswoche fand ein Pressetermin u.a. mit Bürgermeister Markus Braun und Landrat Bernd Obst statt.  Thomas Mörtel, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Fürth und Mitorganisator der Fokustage, freute sich, dass sich das Format der Fokustage hervorragend bewährt hat. Acht Mittelschulen aus Stadt und Landkreis haben sich beteiligt. 75 Schüler erhielten durch Workshops unter Anleitung von Berufschullehrern oder Handwerksmeistern praxisnahe Einblicke in Handwerksberufe. Er sei  guter Hoffnung, so weitere dringend benötigte Azubis für das regionale Handwerk und für die Schreiner gewinnen zu können.  Ralf Dambier, Leiter des Beruflichen Schulzentrums brach ebenfalls eine Lanze für die Ausbildung im Handwerk: Hier erhalte ein Lehrling schnell positives Feedback auf seine Leistung. Das Gefühl „Ich werde gebraucht!“ sei gerade für Jugendliche sehr befriedigend und werde aller Erfahrung nach in Großkonzernen weit weniger vermittelt.


>