
Modernes Design auch am Firmensitz: die mittelfränkischen Schreiner vor dem Betriebsgebäude der Georg Ackermann GmbH.

Manfred Weid, technischer Betriebsleiter der Firma Ackermann (l.), führte die Schreiner-Gruppe durch Produktions- und Lagerbereiche.
Wiesenbronn (pr) – Ein Schreinereibetrieb kann vom anderen immer etwas lernen. Gerade wenn der so viele Marktsegmente wie Messebau, Ladenbau, Innenausbau und Trockenbau besetzt, auch ganz außergewöhnliche Werkstoffe wie Textilien, Gips oder Kunststoff verarbeitet und durch CNC- und Laser-Technik die Grenzen der Formgebung kontinuierlich erweitert. Wie das in der Realität aussieht, erfuhren gut 35 Mitglieder, Betriebs- und Familienangehörige von fünf mittelfränkischen Schreiner-Innungen bei einer Exkursion in die Georg Ackermann GmbH in Wiesenbronn.
Unter Führung von Obermeister Claus Fleischmann von der Schreiner-Innung Mittelfranken-Mitte waren auch Schreiner aus den Innungen Erlangen, Rothenburg ob der Tauber, Ansbach-Mittelfranken-West und Neustadt/Aisch-Bad Windsheim in dem unterfränkischen Weinort zu Gast. Die hier 1934 als kleine Schreinerei gegründete Firma Ackermann hat heute 120 Mitarbeiter, 13.000 qm Fertigungsfläche und wird von Frank Ackermann, Andrea Ackermann und Thomas Martin geführt. Man setzt konsequent auf modernste Technik, trat 1993 der bundesweiten Kooperation „Creative Partner“ bei und hat sich „FORMEN.SCHAFFEN.“ als neuzeitliches Motto gewählt.
Heute verarbeitet Ackermann nicht nur Holz und Holzwerkstoffe, sondern auch eine Vielzahl anderer Materialien wie Mineralwerkstoffe, Verbundwerkstoffe, Aluminium, Kunststoffe oder Wabenplatten. Durch die Arbeit für Hasiyu Toyota an einem Akustikmodell im Maßstab 1:10 für die Elbphilharmonie in Hamburg erhielt man 2007 den ersten Kontakt mit 3D-CAD-Programmen und nutzt diese heute, um die Planung und Fertigung aller Bauteile präzise durchzuführen. 10 CNC- und drei Laseranlagen stehen im Betrieb.
Das Leistungsangebot für Gewerbekunden in aller Welt reicht heute vom einfachen Zuschnitt eines individuellen Bauelements bis zur seriellen Fertigung ganzer Objekte. Die Komplettfertigung z.B. des Ratssaales in Neckarwestheim gehört ebenso dazu wie Architektur-modelle oder moderner Innenausbau von Geschäfts-, Büro, Ladenräumen. All das unterstützt mit 3-D-Visualisierung und professioneller Datenaufbereitung.
Manfred Weid, technischer Betriebsleiter der Firma Ackermann, erklärte bei einem zweistündigen Rundgang die Ausstattung der Firmengebäude am Fuß des Schwanbergs und die teils sehr überraschenden Einzelprodukte, z.B. Laufbänder aus Holz oder Schubladen aus Filz. „So was kann man wirklich einen Blick über den Tellerrand nennen“, kommentierte Claus Fleischmann zum Abschluss. „Produkt- und Kundendiversifizierung ist ein Schritt, der uns alle weiterbringen kann.“
Zweiter Besichtigungspunkt der Schreinergruppe war das Wiesenbronner Bio-Weingut Hofmann, das laut dem Magazin „Feinschmecker“ zu den 500 besten Weingütern in Deutschland zählt. Die Familie betreibt schon seit 1712 Weinbau, die heutigen Inhaber Heinrich und Mario Hofmann setzen auf 13 Rebsorten von Silvaner über Bacchus bis Domina ohne Einsatz von Herbiziden. Die Schreiner durften bei einer Weinprobe mit Vesper sechs Erzeugnisse aus den vier Linien (Großes Franken, Klassisches Franken, Neues Franken, Basic) verkosten und den beeindruckenden Holzfasskeller besichtigen.
Die Tradition der Exkursionen will die 2021 fusionierte Innung Mittelfranken-Mitte fortsetzen. Im Frühjahr 2025 besuchte man die auf Prothesen und Implantatherstellung spezialisierte Peter Brehm GmbH in Weisendorf.
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Modernes Design auch am Firmensitz: die mittelfränkischen Schreiner vor dem Betriebsgebäude der Georg Ackermann GmbH.
Manfred Weid, technischer Betriebsleiter der Firma Ackermann (l.), führte die Schreiner-Gruppe durch Produktions- und Lagerbereiche.
Fotos: PR