24.07.2023

Wo Gesellenstücke echte Kunst sind

Großes Finale nach drei Jahren intensiver Lehrzeit: Mit der Ausstellung ihrer Gesellenstücke haben am Sonntag Dutzende angehende Schreinerinnen und Schreiner aus Fürth, Erlangen und Nürnberg das Ende ihrer Ausbildung feierlich begangen.

Nils Albrecht (links) erhielt für sein Gesellenstück den Preis „Die Gute Form“.

Die Besucher konnten auf der Ausstellung die einzelnen Gesellenstücke unter die Lupe nehmen.

Ausgestellt waren auch die Stücke der Fachpraktiker für Holzverarbeitung.

Die Besucher konnten auf der Ausstellung die einzelnen Gesellenstücke unter die Lupe nehmen.

Großes Finale nach drei Jahren intensiver Lehrzeit: Mit der Ausstellung ihrer Gesellenstücke haben am Sonntag Dutzende angehende Schreinerinnen und Schreiner aus Fürth, Erlangen und Nürnberg das Ende ihrer Ausbildung feierlich begangen.

 

Auf dem Gelände der Erlanger Firma Schachermayer präsentierten die Berufsneulinge die Möbelstücke, die sie für die große Abschlussprüfung fertigen mussten. Der Ausrichter, die Schreinerinnung Mittelfranken-Mitte, konnte dazu weit über 100 Besucher begrüßen. „Was Sie hier sehen, ist die Zukunft des Schreinerhandwerks“, pries Obermeister Claus Fleischmann die ausgestellten Möbel an.

 

„Mit dem Fertigen Ihrer Gesellenstücke haben Sie den Beweis erbracht, dass Sie in der Lage sind, kreativ und zielstrebig zu arbeiten“, lobte auch Thomas Pirner, Präsident der Handwerkskammer für Mittelfranken und Nürnberger Stadtrat, die am Ende ihrer Ausbildungszeit stehenden Lehrlinge. In seinem Grußwort überbrachte Pirner zudem Glückwünsche von Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König.

 

Ob Kommoden mit kunstvollen Intarsien, ungewöhnliche Fräsungen oder pfiffig konstruierte Schreibtische: Die Bandbreite der gezeigten Werke bildete zugleich die Vielfalt des Schreinerberufs ab. Der sei im Übrigen beliebt wie wenige andere Ausbildungsberufe, betonte Konrad Beugel, Wirtschaftsreferent der Stadt Erlangen. Während anderswo die Ausbildungszahlen zurückgingen, bleibe das Interesse am Schreinerhandwerk ungebrochen.

 

Im Zuständigkeitsbereich der Innung Mittelfranken-Mitte traten in diesem Jahr 82 Lehrlinge zur Prüfung an, darunter ein gutes Dutzend Frauen. Hinzu kamen neun Fachpraktiker für Holzverarbeitung – einem Berufsbild für Menschen mit Handicap, wobei die Anforderungen zur Prüfung im Gegensatz zum Schreiner reduziert sind.

 

Ein besonderer Höhepunkt für die zukünftigen Gesellen bildete am Ende der Festlichkeit die Verleihung des Preises „Die Gute Form“. Hierzu hatte eine Fachjury vorab die Möbelstücke inspiziert und die ästhetisch und funktional hervorstechendsten Werke prämiert. Dabei spiele unter anderem die Nachhaltigkeit, also etwa ein zeitloses Design, eine wichtige Rolle, erläuterte Jury-Mitglied Thomas Pogner, Schreinermeister aus Nürnberg. „Diese jungen Menschen werden unsere Gesellschaft gestalten, deshalb ist es wichtig, sich mit der Form auseinanderzusetzen“, ergänzte er.

 

Den ersten Platz der „Guten Form“ erreichte Nils Albrecht von der Schreinerei Brett aus Lauf mit einem modern interpretierten Massivholzmöbel. Den zweiten Platz teilten sich Philipp Neugebauer von der Schreinerei Claus Fleischmann aus Fürth und Linsey-Alessandra Gold, Auszubildende der Firma Eberlein aus Nürnberg. Platz Drei ging an Annika Engelbrecht vom Berufsbildungswerk des Bezirks Mittelfranken.

 

Bildbeleg: Thomas Pogner/Schreinerinnung Mittelfranken-Mitte


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